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freier_mit_dreier im Interview

Eigentlich dachten wir ja, dass das "Bullifieber" bei uns schon extrem ist, was wir mit unserem Blog ja irgendwie ausdrücken wollen. Doch dann fanden wir den Blog von Bernd. Mit seinem Blog (freiermitdreier.de) dokumentiert er eindeutig, dass es noch verrückter geht. Mag daran liegen, dass er seit mittlerweile 10 Jahren Land und Leute mit dem Bulli kennen lernt und völlig zu Recht darauf nicht mehr verzichten möchte. Momentan versucht er seine Tochter (mittlerweile 4 Monate alt) an den "Vanlifstyle" zu gewöhnen und wir drücken fleißig die Daumen, dass es klappt. Trotzdem nahm sich Bernd die Zeit für unsere Fragen und wir können ein Blick auf seinen Blog nur wärmstens empfehlen.

© freiermitdreier.de


Zunächst bekommst du natürlich die Möglichkeit dich selbst vorzustellen. Was sollten Leser über dich wissen? Wie und wann kam Bruno in dein Leben und warum eigentlich "Bruno"?

Während mein Bulli ein echtes Kind der 80er ist kam ich 1971 zur Welt und begab mich schon als Kind gern in das ein oder andere Abenteuer. Dieser Drang, der früher meine Mutter in Atem hielt, besteht immer noch und treibt mich (und glücklicherweise auch meine Frau) auf weitere Entdeckertouren in unserem T3 Multivan "Bruno". Dieser motorisierte Gefährte kam 2014 nach langer Suche in mein Leben. Der T3 hat es mir in seiner typischen Form und funktionellen Ausstattung schon immer angetan, nur eben der Richtige wollte sich nicht finden. So landete ein Kleinanzeigen-Gesuch 2014 dann doch ein Treffer in Erfurt und als Bruno vor mir stand, sah ich all meine Wünsche an einen Van erfüllt. Zum Campen geeignet und trotzdem sportlicher Look - Bruno eben. Seit diesem Tag kreisen sich meine Gedanken oft um diesen Transporter und was man mit ihm noch alles anstellen kann. Also nicht nur während der Fahrt ein Genuß, sondern dauerhafter Glücklichmacher. Mein Sohn gab diesem Dieselfahrzeug übrigens seinen Namen. "Er sähe halt aus wie ein Bruno!", meinte der damals 10-jährige.

Gibt es technische Daten zu Bruno, die wir veröffentlichen dürfen? Baujahr / Modell / PS / Kilometerstand / Kraftstoff?

G-Kat
Auflastung auf 2600 kg
Oxi-Kat von Oberland Mangold
225er AZEV Leichtmetallräder
Eberspächer Standheizung
Zwei Licht-Luft-Sonnendächer von Gebr. Happich GmbH
Original Multivan Kühlbox von Electrolux RC 160 AE
Reimo Küchenblock mit 2-flammigem Gasherd
Fiamma Markise f35 pro in schwarz auf Dachtäger
Fahrradträger von Westfalia
dunkle Front-Blinkergläser
Tag der Erstzulassung 13. Juli 1988
Fenster im hinteren Bereich mit Folie in „Midnight Superdark“ der Firma Folia Tec 27 beklebt- Motor: original 1,6 JX (70 PS, 4 Zylinder) und einem 3E Getriebe (5Gang)
Farbe: Capriblau (K5E)
Dachträger inkl. Offgridtec-Solarmodul und Atera-Dachbox


Wie lange reist du schon im Van durch die Welt?

Mit dem Van reise ich schon ca. 10 Jahre. Vor Bruno war es ein T4, der uns ans Meer oder in die Berge begleitet hat. Auch die Kinder waren und sind Feuer und Flamme für diese Art von "Urlaub". Da kommen sie halt ganz nach ihrem Vater.

An welches Reiseerlebnis erinnerst du dich besonders gerne?

Da gibt es eigentlich kein spezielles, da alle Touren etwas Besonderes waren. Ich liebe es einfach in der Natur zu sein. Am liebsten habe ich meine Familie dabei, spiele am Tag Boule, gehe im Bergsee schwimmen, erkunde die Umgebung zu Fuß oder mit dem Fahrrad, liege am Strand oder gehe bei absoluter Stille abends mit den Kindern angeln und lasse den Tag an der Feuertonne vor dem Bus ausklingen. Ich finde es auch klasse, auf unseren Touren Menschen und ihren Geschichten zu begegnen. Beim Campen knüpft man unglaublich schnell Kontakt und lernt auch die "Abenteuer" der Nachbarn kennen. Ich erinnere mich gerne an Dieter aus Mühlheim an der Ruhr der in seinem Wohnwagen "Villa Olga" durch die Lande reist, um mit seinem Kanu jeden großen Strom in Deutschland zu befahren. Oder an Walther aus Bad Oeynhausen, der jeden Morgen mit Kunstleder-Schlappen auf seinem Elektro-Roller die vorbestellte Bild-Zeitung im Campingplatz-Shop abholt und mir von einem mannshohen Wels erzählt den er fast einmal aus dem nahe liegenden See gefischt hat.

© freiermitdreier.de


Gibt es ein Land in das du besonders gerne reist?

Wir reisen gerne durch Deutschland. Hier gibt es eigentlich alles was man als Vanlifer so braucht. Tiefe Wälder, das Meer, die Berge und jede Menge Naturwunder. Kommenden Sommer werden wir, sofern es die Gesundheit und der Transporter zulassen, uns auf die Spuren von Astrid Lindgren begeben und nach Schweden reisen. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren und ich bin gespannt, wie unser Nachwuchs, die kleine Ida, diese Reise erleben wird.

Nutzt du beim Reisen oder zur Reisevorbereitung bestimmt Apps oder Webseiten?

Ich nutze Google Maps, um mir vorher Routen zusammenzustellen und übertrage die dann auf das Navi. Nicht immer ganz sauber, aber es soll uns ja auch nur die grobe Richtung geben. Oft bestimmt die Intuition den Weg.

© freiermitdreier.de


Was wir dir in keinem Fall wünschen: Hast du beim Reisen schon unschöne Erfahrungen machen müssen?

Unschöne Erfahrungen haben wir zum Glück noch nicht gemacht, aber in Punkto Sicherheit werde ich mir wegen der Reise nach Skandinavien auch nochmal Gedanken machen müssen.

Gibt es Dinge, die dich beim Reisen mit Bruno nerven?

Nein, da ist nicht ein Punkt der nervt. Wenn etwas genervt hat, habe ich es immer gleich beseitigt. Da ging es aber immer mehr um praktische Dinge. Ansonsten geniesse ich die Entschleunigung, welche übrigens schon auf der Autobahn beginnt, wenn sich Lastwagen an Lastwagen links an dir vorbeiquält. Egal, Schneller geht nicht mit einem 30 Jahre alten Auto und schneller soll auch nicht. „Home is where your bus is!“.

Warum eigentlich das Reisen mit Van statt mit Flugzeug und Taxi?

Ich liebe es einfach spontan zu sein, wenn einem zu Hause die Decke auf den Kopf fällt. Mit Bett und Kühlschrank im Nacken einfach raus, einfach abschalten, einfach rasten und den Blick durch die Natur streifen lassen. Grillen lauschen und den Grill belegen. Es braucht eigentlich nicht viel, um sich kurz abzunabeln. Mal nicht das mobile Endgerät anhimmeln oder sich den neuesten Frauentausch geben. Entdigitalisierung und Entschleunigung sind die Zauberwörter.

Gegen welches Fahrzeug würdest du Bruno eintauschen?

Klare Antwort: Gegen keins. Lieber modifiziere ich Bruno weiter wenn mir was fehlt als mich von diesem treuen und sexy Gefährten zu trennen.

Welche Dinge dürfen auf keiner Reise fehlen?

Angel, Feuertonne, unsere Fritz-Berger-Sessel und der Omnia-Backofen

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"Über Geld spricht man nicht" sagt der Volksmund, wir sehen das anders. Magst du verraten was Bruno gekostet hat? Welche Veränderungen hast du vorgenommen oder vornehmen lassen? Musst du dafür jedes Mal in die Werkstatt oder hast du dafür andere Möglichkeiten?

Bruno hat seinerzeit 6.500 Euro gekostet und würde bei den heutigen Preisen und als Oldtimer einen höheren Preis erzielen. Im Laufe der Jahre habe ich Bruno auf unsere Touren zugeschnitten. Er bekam einen Küchenblock, eine Solarpanel von Offrgridtec.com, eine Dachbox von Atera und einen kleinen Anhänger, damit wir nicht ständig alles hinundher-räumen müssen. Vor kurzem gab es auch ein wenig Schönheitskosmetik. So wurde das Multivan-Lenkrad mit echtem Leder von lederlenkradservice.de bezogen. Ein habtischer Hochgenuss. Zudem stehen immer wieder Wartungs- und Instandhaltungsaktionen an. Ein 30 Jahre altes Auto braucht eben viel Pflege. Einiges habe ich mir angelesen, anderes kann mein Freund Patty lösen, der gelernter KFZ-Mechaniker und ein absoluter T3-Profi in der Szene ist.

Welcher Song oder welche Songs darf/dürfen auf keinem guten "Roadtrip" fehlen?

"Was gestern war (Ich packe meinen Koffer)" von "Duerer



Wer noch mehr von Bernd lesen möchte, der findet auf seinem Blog freiermitdreier.de beispielsweise einen schönen Reisebericht entlang der Werra. Ausgangspunkt der Reise ist dabei das Ende der Werra oder doch eher der Anfang der Weser?

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